In Deutschland ist eine große Zahl von Krediten im Umlauf, die zu den unterschiedlichsten Zwecken aufgenommen werden. Statistiken gewähren einen Einblick in die Kreditsummen, die von Privatpersonen aufgenommen wurden. Demnach betrug die geliehene Kreditsumme im Jahre 2016 etwa 38,5 Mrd. EUR. Im Durchschnitt entfällt eine Kreditsumme von 9.800 EUR auf eine Person. 36 % der Deutschen haben ihre Finanzen im Griff und nehmen höchstens einen Kredit auf.
Die Wahl aus verschiedenen Finanzierungen
Die Art der Kredite, die aufgenommen wurde, unterscheidet sich. Neben dem klassischen Ratenkredit gibt es Überziehungskredite, Rahmenkredite und Kreditkarten. Alle Kreditformen haben Vor- und Nachteile.
Der klassische Ratenkredit
27 % der Kunden haben sich für einen Ratenkredit entschieden. Dabei handelt es sich um einen Kredit mit fester Laufzeit, der in gleichbleibenden monatlichen Raten zurückgezahlt wird. Ungerade Beträge werden im ersten oder letzten Finanzierungsmonat verrechnet.
Der Ratenkredit hat den Vorteil, dass er mit günstigen Zinsen gewährt wird. Der Zinssatz ist von der Laufzeit abhängig. Aber auch die Bonität spielt eine Rolle. Kunden, die eine sehr gute Bonität in Verbindung mit einem hohen Einkommen nachweisen können, profitieren von zur Zeit besonders günstigen Zinsen.
Wenn die Bank einen Ratenkredit gewährt, genießt der Kunde einen gewissen Kündigungsschutz. Werden die Raten pünktlich gezahlt, kann die Bank auch dann nicht kündigen, wenn sich die Bonität des Kunden während der Laufzeit verschlechtert. Erst wenn der Rückstand mindestens zwei Raten und 10 % der Gesamtsumme beträgt, kann der Kredit gekündigt werden.
Überziehung des Kontos - der Dispositionskredit
14 % der Kunden überziehen ihr Konto. Dieser sogenannte Dispositionskredit ist praktisch, denn er wird direkt auf dem Girokonto eingerichtet. Das Überziehen des Kontos hat jedoch Nachteile. Der Dispositionskredit ist sehr teuer, die Zinssätze liegen häufig im zweistelligen Bereich. Außerdem kann die Bank den Kredit jederzeit kündigen. Dafür braucht sie keinen Grund. Der Vorteil liegt in der flexiblen Rückzahlung. Es gibt keine festen Raten, der Kunde kann den Kredit auch durch eine einzige Einzahlung wieder tilgen. Die Zinsen werden tageweise berechnet.
Rahmenkredit und Kreditkarten
Der Rahmenkredit funktioniert ähnlich wie der Dispositionskredit. Der Unterschied ist, dass für die Überziehung ein separates Konto zur Verfügung gestellt wird. Die Rückzahlung kann flexibel gestaltet werden. Oftmals verlangt die Bank jedoch einen Mindestbetrag, der monatlich vom Girokonto eingezogen wird. Der Rahmenkredit kann in Anspruch genommen werden, indem der gewünschte Betrag auf das Girokonto überwiesen wird.
Kreditkarten funktionieren ähnlich. Es wird ein Kreditrahmen gewährt, der an die Karte gebunden ist. An vielen Akzeptanzstellen kann mit der Karte gezahlt werden. Die Rückzahlung erfolgt ebenso wie beim Rahmenkredit. Die Nachteile beider Kreditformen sind hohe Zinsen und die Möglichkeit der Bank, den Kredit sofort ohne Angabe von Gründen zu kündigen.
Gründe für die Kreditaufnahme
Die Deutschen nehmen sehr häufig Konsumkredite auf. An erster Stelle steht der Kredit für Autokauf. Aber auch für den Kauf von Möbeln oder elektronischen Geräten ist die Finanzierung mit einem Kredit sehr beliebt. Auch die Kreditaufnahme für eine Reise, für eine große Familienfeier wie eine Hochzeit oder für Schmuck ist üblich.